Rettung des Altbirklehofes in Sicht

Aussicht auf ein Happy End für eine (beinahe) never ending story.

Wer das Thema „Rettung des Altbirkles“, des 1550 erbauten Schwarzwaldhofes in der Mitte des Schulgeländes, in den letzten 15 Jahren verfolgt hat, dem muss es zunehmend wie eine never ending story mit wenig Aussicht auf Erfolg erschienen sein.

Es gab in den vergangenen Jahren einige Rettungsversuche mit Planungsbüros, nicht ausreichend erfolgreiche Unterstützungsaufrufe, Führungen und Frühstücke zur Förderergewinnung, dazu ein weites Meingungsspektrum von „Ein Millionengrab, nur Abreißen hilft!“ bis „Wann wird dieses Kleinod endlich saniert?“ und zuletzt einen Projektstopp: „nicht zu finanzieren“. In dieser aussichtslosen Lage ergab sich der Kontakt zu Projektentwickler Willi Sutter aus Kirchzarten, der schon viele historische Gebäude im Schwarzwald gerettet hat und allem Anschein nach nun auch Retter des Altbirklehofs werden wird. Als Willi Sutter das Gebäude zum ersten Mal sah, war es sofort Feuer und Flamme – und zeigte erstmalig auf, wie es funktionieren könnte: auf der einen Seite mit Sanierungsansätzen, die kostensparend sind, auf der anderen Seite mit einem Nutzungskonzept, das eine Sanierung rechtfertigt. Zwei Beispiele: Alle bisherigen Pläne rechneten damit, dass es nahezu unmöglich sei, im Obergeschoss Wohnräume einzurichten, weil der Brandschutz einen Rettungsweg mit einer Außentreppe fordern und sich dieser Wunsch mit der Denkmalpflege verhaken würde. Willi Sutter dagegen wusste: Dank der Einfahrt zur Tenne zählt das 1. Geschoss im Brandschutz wie ein Erdgeschoss und damit wird eine neue Außentreppe obsolet. Und während andere Pläne ein Auseinandernehmen des Gebäudes vorsahen, um nach Errichtung eines neuen Fundamentes das Gebäude wieder aufzurichten, werden wir nun das vorhandene Fundament behalten und abschnittweise ersetzen, ohne dass hierfür das Gebäude zerlegt werden muss. Allein diese beiden Aspekte drücken die Kosten bereits um mehrere 100.000 Euro.

Auch für den Bereich Förderung erhielten wir hilfreiche Hinweise sowie Ideen für neue konzeptionelle Denkansätze. Neben Förderanträgen für Programme der Denkmalpflege haben wir auch Anträge beim Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR), bei LEADER (einem europäisches Förderprogramm) und – noch ausstehend – bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gestellt, von der wir Tilgungszuschüsse erhalten können.

Was ist geplant? Das Altbirkle soll mit 12 Betten das neue Internat für die Orientierungsstufe (Klassen 5-7) werden. Denn in diesem gemütlichen historischen Holzhaus mit seinen Winkeln und Ecken können wir am besten den für diese Altersgruppe wichtigen Aspekt der „Geborgenheit“ umsetzen. An den Stirnseiten werden zwei Wohnungen für Hauserwachsene eingerichtet, um die Schülerinnen und Schüler zu betreuen. Stube, Hausgang und alte Rauchküche erhalten eine Doppelfunktion: Einerseits als wunderschöne Aufenthaltsräume, andererseits als öffentliche Räume, in denen durch regelmäßig Veranstaltungen zum Thema „Leben im Schwarzwald“ die regionale Kultur gepflegt und lebendig erhalten wird.

Wer mehr wissen will oder sich mit einer Spende an der Rettung beteiligen möchte: Die Webseite www.altbirkle.de informiert umfassend und aktuell – mit einem virtuellen Gebäuderundgang, mit Bauplänen, Informationen zum geplanten Kulturprogramm und mit einer Dokumentation der gesamten Geschichte dieses Kleinods.

Jens-Arne Buttkereit