Wir stellen voller Dank vor: die Förderer des Altbirkle

Die Finanzierung der aufwendigen Sanierung des Altbirkle auf sichere Beine zu stellen war eine große Herausforderung für die Schule Birklehof als Eigentümerin des Kulturdenkmals. Umso dankbarer sind wir für die großzügige Unterstützung von zahlreichen Altschülerinnen und Altschülern, welche teilweise noch lebhafte Erinnerungen an den alten Schwarzwaldhof und seine Bewohner aus dem Internat haben. In dieser Serie möchten wir Ihnen einige dieser uns eng verbundenen Förderer vorstellen.

 

Teil zwei: „Die Brüder Peter und Michael Frowein“

Peter Frowein

Zu Peter Froweins Schulzeit am Birklehof, 1950 bis zum Abitur 1954, war Georg Picht Schulleiter und wohnte mit seiner Familie im Altbirkle. An zwei Besuche im Altbirkle kann sich Peter Frowein noch sehr genau erinnern: Einmal durfte er in Edith Picht-Axenfelds Musikzimmer bei einem Konzert dabei sein, das die Pianistin dort in kleinem Kreis gab – Peter Frowein spielte selbst Geige und war Mitglied des Schulorchesters, das damals unter der Leitung von Graf Bassewitz stand. Der zweite Besuch hatte einen irdischeren Grund: Aus einem gegebenem, aber ihm im Konkreten nicht mehr erinnerlichen Anlass (schade, aber vielleicht auch gut so) wurde er zum Schulleiter in den „Olymp“, wie das Arbeitszimmer von Georg Picht oben unterm Dach genannt wurde, „gebeten“. Dort habe dieser ihm dann sehr ins Gewissen geredet – offenbar mit Erfolg, denn später wurde Peter Frowein von der Schülerschaft zum „Ersten Helfer“ gewählt, wie die Schülersprecher damals hießen, und nahm sein Amt verantwortungsbewusst wahr. Zu seinen Aufgaben gehörte natürlich der Vorsitz des Schülerparlaments, aber auch, täglich vor dem Frühstück die Morgenandacht zu leiten. Das bedeutete, den von ihm am Abend zuvor ausgewählten Bibelspruch als Tageslosung vorzulesen und einen Choral aus dem Gesangbuch anzustimmen. Zu Tertialsbeginn und -ende wurde das Schullied „Was mein Gott will, geschieh allzeit“ gesungen.

Seine Verbundenheit mit dem Birklehof hat ihn dazu bewegt, die Rettung des Altbirklehofs mit einer Spende von 10.000 Euro zu unterstützen – zur großen Freude des Birklehofs.

 

Michael Frowein

Bereits in seiner Zeit als Mitglied des Schulvorstands war Michael Frowein in die Suche nach einer Lösung für den Altbirklehof involviert. Damals stellt der Betriebswirt nüchtern fest: „Dieses Haus ist kein Asset, sondern eine Verbindlichkeit.“ Verschiedene Pläne hat er mitentwickelt und immer wieder mitverworfen. Als Vorstandsmitglied hatte er stets das wirtschaftlich Wohl der Schule im Auge: „Ideen zu haben ist nicht so schwer, finanzierbare Ideen zu entwickeln ist schon schwerer; dazu darf das Geld nicht an anderer Stelle erkennbar dringender gebraucht oder nutzbringender angelegt werden können.“ Doch 2018 gab es auf einmal Pläne, die funktionierten, die finanzierbar waren und Sinn machten, wie er fand. Da entschloss sich Michael Frowein, das Vorhaben mit 10.000 Euro zu unterstützen: „Ich fand die Pläne gut und wenn man dazu in der Lage ist, dann soll man helfen. Gut, dass jetzt wieder Leben in das Haus kommt. Für Kinder ein idealer Ort.“

Michael Frowein war von 1953 bis zu seinem Abitur 1958 Schüler am Birklehof, von 1991 bis 2003 Mitglied des Schulvorstands und ist bis heute Mitglied des Schulvereins. Zu Schulzeiten hatte Michael Frowein Klavierunterricht bei Olga Westphal, sang viel und hatte das Amt (heute „Dienst“) des Musikwarts inne. Er nahm an den jährlichen Chorprojektwochen mit dem Leipziger Thomas-Kantor Kurt Thomas teil und bestritt als Solist sogar einmal einen ganzen Liederabend allein. Mit Edith Picht-Axenfeld studierte er im Altbirkle ein Stück für Gesang und Klavier für den Geburtstag seiner Klavierlehrerin Olga Westphal ein.

 

Die Unterstützung der Familie Frowein hat eine lange Tradition – ein kleiner historischer Exkurs

Die Unterstützung des Birklehofs, wirtschaftlich wie ideell, hat in der Familie Frowein eine lange Tradition. Genau genommen fing die Beziehung zum Birklehof sogar mit einer Spende an: Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs lernten die Eltern von Peter und Michael Frowein Edith Picht-Axenfeld bei einem Hauskonzert kennen – die meisten Konzertsäle, Theater- und Opernhäuser waren noch zerstört, so fand Musik viel in Privathäusern statt. Nach ihrem Auftritt bat Edith Picht-Axenfeld ihr Publikum um Spenden für ein Internat namens Birklehof im Schwarzwald. Von einer solchen Schule hatten die Eltern Frowein noch nie etwas gehört, waren aber von dem, was sie darüber erfuhren, so begeistert, dass sie ihre beiden Söhne dorthin schickten. Doch dabei blieb es nicht: Vater Rolf Frowein engagierte sich zunächst im Elternbeirat. Später beriet er die damaligen Eigentümer der Schule und den Geschäftsführer Hans Döhmer bei der Umwandlung und Übertragung der Schule aus Privatbesitz in die Rechtsform eines gemeinnützigen Vereins und setze sich viele Jahre als Vorsitzender des Schulvorstands für die Schule ein. So verdankt der Birklehof bis heute dieser generationenüberdauernden Verbundenheit der Familie Frowein mit der Schule viel, insbesondere auch seine wohldurchdachte Satzung, die die Schule bereits durch manch schwierige Situation sicher getragen hat.

 

Hanna Kneser